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Thema: Alte oder antike Klangschalen - ausführliche Informationen

  1. #16
    Avatar von Andreas H.
    Andreas H. ist offline Registrierter Benutzer
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    AW: Alte oder antike Klangschalen - ausführliche Informationen

    Wen es interessiert, hier noch ein Buchtipp: In "GONG AGENG" beschreibt der Autor Andras Varsanyi detailliert, wie und warum sich verschiedene Legierungen und Herstellungsweisen auf den Klang von metallenen Klangkörpern auswirken. Auch der Guss- und Schmiedevorgang wird genau beschrieben. Unter anderem sagt er, dass das Hämmern, also die dadurch erzielte Verdichtung und Härtung des Materials der entscheidende Faktor für den Klang ist. Insgesamt ist das Buch sehr lesenswert, finde ich.
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  • #17
    Avatar von feuervogel69
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    AW: Alte oder antike Klangschalen - ausführliche Informationen

    kulturschmied: danke für deinen sehr aufschlußreichen beitrag. ich füge mal nur was zu dem letzten punkt bei.

    ich glaube du unterliegst einem trugschluß, wenn du das tempern gleichsetzt mit ein "über längere zeit spielen". ich kenne mich hier bei diesem phänomen (alte instrumente klingen besser) direkt aus bei holz- und blechinstrumenten, bei glocken weiß ich es nur aus schriftstücken.

    der effekt, daß sich das material beim tempern entspannt, ist das eine, das andere ist, daß quasi eine "frequenzbehandlung" durch die schwingungsknotenpunkte das material in einer speziellen art strukturiert wird, die dem klang entgegenkommt. das material formt sich quasi so um, daß der klang besser wird (im sinne von resonanter).

    als beispiel aus der literatur weiß ch das von glocken, die mit speziellen erregern in schwinugn versetzt werden, um den obertonaufbau zu verbessern. hier finden echte frequenänderungen statt (im obertonbereich).

    bei geigen ist es aber so: der effekt ist am anfang stark, aber irgendwann hat sich das material optimal strukturiert-also mehr geht dann nicht. deshlab werden alte instrumente ab ca. 50 jahren nicht mehr wesentlich besser. im gegenteil: werden sie nicht gespielt, verliert sich das wieder, und man muß wieder durch spielen den prozeß in gang bringen. schlußendlich tritt irgendwannmal sowohl bei geigen, als auch bei blechblasinstrumenten "materialermüdung" auf (nach 100en jahren). die geigen werden nur im laufe der zeit so oft repariert und ausgebessert, daß da quasi immer wieder frisches holz reinkommt, so daß die stradivaris eben auch heute noch absolute topinstrumente sind.

    die materie lebt in bezug auf klang ganz schön ;-)

    die javaner reden davon, daß ein gong erst nach 3 stimmungen seine stimmung richtig hält. ob das tempern in verbindung mit anspielen optimaler wäre...wer weiß?

    eine frage nur noch zum "eisen": du schreibst zwar eisen, aber du nimmst wahrscheinlich natürlich gewalzten stahl? da würde mich die sorte interessieren, bzw. der kohlenstoffgehalt und wie du beim schmieden der stahlgongs mit der härte umgehst.

    lg

  • #18
    Avatar von Kulturschmied
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    AW: Alte oder antike Klangschalen - ausführliche Informationen

    @ Andreas: Danke für den Buchtipp, werde ich mir wohl zulegen. Was mich aber interessieren würde, ist ob Andras Varsanyi selbst Gongschmied ist, also ob er aus erster oder aus zweiter Hand schreibt. Ich habe gerade bei Gongs oft die besten Ergebnisse erzielt und auch immer wieder neue Möglichkeiten entdeckt, wenn ich genau das gemacht habe, wovon alle "Fachleute" gesagt haben, "Das darf man auf keinen Fall"...

    @ Feuervogel: Ich setze das Tempern nicht mit dem "über längere Zeit spielen" gleich, sondern ich habe nur festgestellt, daß der natürliche Reifungs- bzw. Alterungs-Prozeß eine ähnliche Wirkung hat. Also, eine Klangschale, die am Ende nicht geglüht wurde und ein halbes Jahr 'rumsteht klingt schon fast so gut wie eine getemperte. Als ich anfing, hab ich die Schalen nach diesem letzten Glühen ins kalte Wasser gesteckt, es hat mir auch niemand gesagt, daß es überhaupt was nützt, aber irgendwann hat es dann mal ein Praktikant in meiner Werkstatt einfach ausprobiert und siehe da, die langsam abgekühlten Schalen klangen noch besser.
    Das mit dem Einschwingen der Schale auf den Klang kann ich bestätigen, besonders deutlich zu merken ist das beim Anreiben der Schalen.
    Also Tempern und Einklingen sind tatsächlich zwei verschiedene einander ergänzende Behandlungsmethoden. Inwieweit das Tempern bei Nepalschalen oder warm geschmiedeten Gongs hilfreich ist, weiß ich nicht. Wahrscheinlich ist es aber gar nicht notwendig, weil die Schalen ja in glühendem Zustand geschmiedet werden. Bei der Herstellungstechnik der Gongrohlinge spricht man übrigens auch von Temperguß.

    Mißtönende Gongs kann man manchmal allein dadurch kurieren, indem man sie neben wohlklingende hängt und nur diese spielt. Ich hab aber auch schon erlebt, daß es nichts mehr genützt hat.

    Das von den Geigen weiß ich auch, aber Klangschalen sind nun mal keine Saiteninstrumente aus Holz sondern Metall-Idiophone (na hoffentlich hab ich das jetzt richtig geschrieben)

    Immer diese Diskussion um Eisen und Stahl. Sobald Kohlenstoff drin ist, ist es offiziell "Stahl". Ich schrieb doch, daß ich Tiefziehblech verwende, spezialvergütet für Kaltverformung (Schließlich brauche ich meine Finger noch). Ich nehme also an, daß es einen sehr niedrigen Kohlenstoffgehalt hat.
    Ich bin nun mal kein Schwarzschmied, obwohl ich auch schon mal versuch habe denen beizubringen, wie man Metall zum Klingen bringt.

    Und wenn ich jetzt nochmal durchlese, was ich hier so alles geschrieben habe, fühlt es sich so an, als hätte ich beschrieben, warum homöopathische Globulis süß schmecken. Irgendwas fehlt noch, was könnte das wohl sein?
    Silberschmiedemeister seit 1992,
    Ich schmiede seit 1993 Klangschalen und andere Klangobjekte und gebe damit auch Konzerte.
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  • #19
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    AW: Alte oder antike Klangschalen - ausführliche Informationen

    Zitat Zitat von Kulturschmied Beitrag anzeigen
    Was mich aber interessieren würde, ist ob Andras Varsanyi selbst Gongschmied ist, also ob er aus erster oder aus zweiter Hand schreibt
    Das 600 Seiten starke Buch "GONG AGENG - Herstellung, Klang und Gestalt eines königlichen Instruments des Ostens" aus dem Jahr 2000 von Andras Varsanyi ist seine Doktorarbeit. Es ist in der "Tübinger Reihe zur Musikwissenschaft" erschienen.

    Ausführlich erläutert Varsanyi die Herstellung und den Gebrauch in Indonesien und zieht Vergleiche mit anderen Ländern, z.B. China. Themen sind u.a.: Die 13 Metalle der Analysen - die Legierungen des Kupfers - Härte und Metallurgie - Edelmetalle - der Guss - das Schmieden / Warmumformung - das Stimmen des Gongs - Gongphrasen und Kolotomie auf Bali und Java - Voraussetzungen zur Bildung einer Gongphrase - Vorbereitung und Maskierung - Signalfunktion - Anschlagsweise - Stimmung auf bestimmte Tonhöhe - Entwicklungsgeschichte des Gong - Oberflächengeometrie usw....

    Es ist viel Text und durch die Detailfülle auch ein bisschen ermüdend, alles "am Stück" behalten zu wollen. :-) Aber als umfassender Überblick wohl einmalig.

    Varsanyi gibt keine Herstellungsanleitung, aber ein Fachmann wie Du wird wissen, was gemeint ist und damit etwas anfangen können. Selbst Schmied ist er wohl nicht, hat aber vieles ausprobiert oder ausprobieren lassen. Vielleicht findest Du bei Google was über ihn.
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  • #20
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    AW: Alte oder antike Klangschalen - ausführliche Informationen

    andreas: das klingt gut...wenn er in java den schmieden über die schulter geschaut hat, dann sind da mit sicherheit sehr fachkundige dinge zu erwarten.

    ist mal was für nen langen winter;-)

    kulturschmied: danke, jetzt versteh ich besser was du meintest. (tempern versus einfaches rumstehen lassen;-))

    was da genau passiert (also die ganzen kristallisationsvorgänge und re-kristallisationsvorgänge) ist im gegensatz zu stahl (das ist doch kein böses wort) siche rnicht so erforscht und dokumentiert, so daß man dann auf erfahrungswerte wie deine angewiesen ist. leider finde ich die seite nicht mehr, wo das mal mit den glocken publiziert worden ist (material- und klangänderung durch klangbehandlung nach dem guß).

    wegen dem stahl: ich fragte deshalb, weil ich selbst schon mal einen riesengong (1,40m) aus stahlblech gemacht habe, aber dort war dann einfach das problem der selbsthärtung an der luft und ich bin da nicht so weit gekommen (bzw. der tag in der schmiede war dann rum und ich war einfach fertig...) wie ich wollte. du hast also beim schmieden deiner tiefziehbleche keine härtungseffekte und kannst den rohling (klingt gleich besser, als "blech";-)) also bei relativ gleichbeibender härte verformen?

    kompliment übrigens zu deinen oberflächen speziell der eisengongs. sehr schöne polituren die wirklich eher "eisencharakter", denn "stahlzeugs" wiederspiegeln.

    und die letzte frage: hast du das gefühl, daß du durch deine bearbeitung die urspüngliche walzstruktur (die ja einseitig ist)so weitgehend umstrukturierst, daß der unterschied zu selber gegossenen platten o.ä.
    gering wäre?

    und allerletze Frage: klangschalenreparatur: siehst du eine möglichkeit (auch im sinne von anbietbarem service, bzw. ratschlag) löcher und risse in klangschalen wieder zu schließen? ich trau mich nicht da silberzulöten, weil ich keine ahnung habe, was dann mit den dünnen wandungen passiert und im ganzen glühe ich natürlich keine schale durch.

    im großen ganzen: finde das grad mächtig spannend und auch mal sehr substanziell;-)) evtl. könnte frank mal die rubriken "klangschalenherstellung, pflege und reparatur" noch anbringen.;-)

    lg

  • #21
    Avatar von Andreas H.
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    AW: Alte oder antike Klangschalen - ausführliche Informationen

    Zitat Zitat von feuervogel69 Beitrag anzeigen
    evtl. könnte frank mal die rubriken "klangschalenherstellung, pflege und reparatur" noch anbringen.
    Super Idee!

    Im übrigen: war eigentlich jemand von Euch auf der Musikmesse und hat sich in der Gong- und Klangschalenhalle umgesehen?
    A.
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  • #22
    Avatar von Kulturschmied
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    AW: Alte oder antike Klangschalen - ausführliche Informationen

    Also, auch Tiefziehblech wird durch mechanische Verformung wie z.B. Hämmern härter und muß daher zwischengeglüht werden. Eine "Selbsthärtung" kenne ich nicht. Besonders aberteuerlich ist Eisen (oder Stahl), weil sich gleiche Metalle auch durch mechanische Vorgänge leicht verschweißen. Das Ergebnis ist, daß meine polierten und gehärteten Silberschmiedeeisen (= -werkzeuge) matt und rauh werden und erst mühsam wieder aufpoliert werden müssen, um wieder für Bunt- und Edelmetalle brauchbar zu sein.

    Zur Walzstruktur: Das Kristallgefüge, also die mikrokristalline Struktur der Metalle ist bei gelungenen Güssen relativ grob aber homogen. Durch das Schmieden wird es verfeinert und wird bestenfalls noch homogener.
    Bei gewalztem Blech wird das Gefüge in eine Richtung gestreckt. Dadurch entstehen Spannungen im Material, die man als unnatürlich bezeichnen könnte.
    Die Firma Paiste arbeitet mit diesem Gefüge, indem die Gongs mit einem Minimum an Hammerschlägen in Form gebracht und gestimmt werden.
    Dadurch ist es möglich mehrere Gongs mit einem annähernd gleichen Klangbild herzustellen. Es ist aber nicht ganz unproblematisch, da sich solche Gongs auch relativ leicht verstimmen können. Bei Gongs, die größer sind als ein Meter wird (angeblich aus diesem Grund) das Blech längs und quer gewalzt. Der wahre Grund ist meiner Meinung nach aber einfach die Tatsache, daß handelsübliche Bleche nur in einer Breite von 1000 mm hergestellt werden, bei Neusilber/ Alpaka, welches bei Paiste großspurig als Nickel-Bronze bezeichnet wird, üblicherweise sogar nur 600 mm. Also kann sich so ein großer Konzern es sich leisten soviel Material zu bestellen, daß es sich lohnt eine ganze Walzstraße anzuhalten, um die Bleche nochmal quer durchzuschieben.
    Ich weiß, daß ich mich mit solchen Aussagen auf ein gefährliches Gebiet begebe. Ich mit meiner Minimal-ein-Mann-Werkstatt gegen den Marktriesen,
    das war schon immer eine heikle Sache. Aber soweit ich weiß, werden bei Paiste sowieso keine so großen Gongs mehr hergestellt sondern nur noch in Klein-Jasedow.
    Aber weiter: Ich habe festgestellt, daß auch das "Kreuz und Quer-Walzen" nicht die Handarbeit mit dem Hammer ersetzen kann.
    Ich bearbeite meine Gongs so lange mit Hammer und Feuer, bis das Metall wieder weitgehend homogenisiert ist. Dadurch bekommen sie einen ganz eigenen Charakter, der weder bei geschmiedetem Guß noch bei "normalen" Blechgongs erreicht werden kann. "Unter Anwendung rhythmischer Prozesse hergestellt", heißt es in der anthroposophischen Medizin oft. Kann ich von meiner auch sagen.

    Aber wir sind ja hier im Klangschalenforum
    Bei den Klangschalen ist die Sache etwas einfacher, da ich allein für das Umformen so viel hämmern muß, das die Homogenisierung dabei ganz nebenbei wie von selbst geschieht. Bei einer Schale in der Größe meiner Testreihe (s.o.)habe ich einmal mitgezählt: Es waren ca. 4800 Hammerschläge mit viermaligem Ausglühen.
    Fazit: Das Metallgefüge wird so umstrukturiert, daß es weder der Guß-Schmiede-Struktur gleicht, noch der Blech-Struktur, sondern daß etwas ganz Neues entsteht, sozusagen eine post-industrielle Struktur und daraus resultieren natürlich auch völlig neue Klang-Möglichkeiten.

    Aber ging es hier nicht mal um antike Schalen?

    Deine letzte Frage hab ich schon mal beantwortet:
    http://www.klangschalen-forum.de/fra...eparieren.html
    und Du hattest damals sogar darauf reagiert (mit Kaugummi)
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    Ich schmiede seit 1993 Klangschalen und andere Klangobjekte und gebe damit auch Konzerte.
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  • #23
    Avatar von feuervogel69
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    AW: Alte oder antike Klangschalen - ausführliche Informationen

    :-) tatsächlich, das hatten wir schon besprochen. (reparatur) ja- mein kaugummi hält noch....ne, das war so ein art klebemassezeugs wie plastilina. aber damals vor jahren vor dem konzert war es in der not der kaugummi.

    zu paiste: ....... ich glaub hier lehnst du dich zu weit aus dem fenster? ich denke die werden schon extra legierungen für ihre bleche machen. die gongmeister dort sind übrigens gar nicht so unesoterisch und von gongs aus klein-jasedow(ich war schon dort) habe ich noch nix gehört. ledigilich die immerwährende ankündigung.
    aber es sind doch noch bei paiste alle gongs im katalog und die orchester werden auch weiterhin da bestellen. dafür, welchen klang die gongs entwicklen gibt es keinen grund an paiste zu mäkeln, im gegenteil!

    hätt ich das geld hätte ich paiste statt wuhan.
    industriell ist da in der gongabteilung nix.

    danke für die guten erläuterungen zur umformung. klingt plausibel und leuchtet ein.
    lg

  • #24
    Avatar von Kulturschmied
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    AW: Alte oder antike Klangschalen - ausführliche Informationen

    Ich sag ja gar nichts gegen Paiste. Ich finde die Gongs haben sehr wohl ihre Daseinsberechtigung und für viele Verwendungen ist es ja gerade wichtig, wiederholbare Ergebnisse zu erzielen. Die Gongwerkstatt in Klein Jasedow habe ich besucht und die sind schon fleißig am Hämmern. Aber wie die Geschäfte laufen, insbesondere bei Gongs über 1m? Nix genaues weiß man nicht. Zu viel Geheimniskrämerei und Esoterik find ich auch nicht gut. Insofern hast Du recht, ich sollte lieber nicht auch noch bei dieser Gerüchteküche mitmischen - sorry.

    Aber es ist auch wirklich nicht so einfach neben solchen Riesen immer wieder etwas ganz Neues herauszufinden und dem eigenen Weg treu zu bleiben. Andererseits ist aber genau das die einzige Chance, die ich habe.

    Naja, aber wie gesagt, hier geht es ja hauptsächlich um Klangschalen und wenn sich meine nicht bewährt hätten, würde ich wahrscheinlich keine mehr bauen.
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  • #25
    Avatar von Kulturschmied
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    AW: Alte oder antike Klangschalen - ausführliche Informationen

    Also nochmal...

    Zitat Zitat von feuervogel69 Beitrag anzeigen
    ich denke die werden schon extra legierungen für ihre bleche machen.
    Warum sollten sie dafür unglaublich viel Geld investieren, wenn es doch völlig überflüssig ist?
    Das ist doch alles, was ich die ganze Zeit versuche zu erklären.
    Ist das so schwer zu begreifen?

    Dieses ganze Getue mit diesen geheimnisvollen Metall-Legierungen ist doch nichts anderes als eine als Esoterik getarnte, vollkommen materialistische Sicht der Dinge.
    Neusilber/ Alpaka klingt einfach phantastisch.
    Diese Qualität läßt sich durch die Qualität der Bearbeitung weitaus mehr optimieren als durch 1 oder 2 % andere Zusammensetzung der Legierung.
    Es kommt auf die Botschaft an, die mit den Klängen bewußt oder unbewußt transportiert wird.

    Was ich hier in dieser Szene oft erlebe, ist ein unglaublich hartnäckiges Festklammern an Vorstellungen. Vor-Stellungen!
    Dabei ist die Wahrheit doch so einfach...
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  • #26
    Avatar von feuervogel69
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    AW: Alte oder antike Klangschalen - ausführliche Informationen

    Zitat Zitat von Kulturschmied Beitrag anzeigen
    Also nochmal..



    Diese Qualität läßt sich durch die Qualität der Bearbeitung weitaus mehr optimieren als durch 1 oder 2 % andere Zusammensetzung der Legierung.
    da gehe ich mit.

    wobei letztlich alles stimmen muß. wandstärke, festigkeit, härte, dämpfungsverhalten, abstrahlverhalten, abstrahlfäche, energieaufnahmevermögen etc.

    vom beckenbau weiß ich aber, daß da schon viel experimentiert wird und im orgelbau ist das material auch im 2% -bereich nicht umwichtig, wenn man beste ergebnisse erreichen will. mit unwichtig/wichtig meine ich, daß es einen unterschied macht und man sich in der bearbeitung drauf einstellen muß. die summe zählt am ende und das material machts allein nicht.

    von daher wären klangproben deiner titanschalen und eisengongs sehr interessant.

    noch kurz zu den paistegongs: man darf nicht vergessen, daß die für das sinfonieorchester entwickelt wurden. dort gibt es nix besseres. von daher muß man diese leistung auch mehr als honorieren, denn urspüngliche gongs werden anders hergestellt. siche rkennst du johannes heimrath udn hast auch schon mal ein konzert mit ihm gehört (mit den ganzen paiste-set)?

    das ist schon ne hausnummer. aber im kleinen individuellen bereich ist mit sicherheit noch viel klangspielraum und jede menge platz für eigene gongsounds, kreationen etc. .
    daß paiste überhaupt sowas wie die planetengongs herausgebracht hat, fand ich bemerkenswert.

    wuhan zieht ja nach. auch von dort gibt es jetzt interessante varianten der feng-gongs.

    lg

  • #27
    Avatar von Kulturschmied
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    AW: Alte oder antike Klangschalen - ausführliche Informationen

    Natürlich kenne ich Johannes Heimrath, schließlich ist er der Geschäftsführer der Gongwerkstatt in Klein Jasedow.

    Beim Glockenguß können die 1-2% auch eine entscheidende Rolle spielen, da wird ja sogar mit einer Legierungsänderung im Verlauf eines einzigen Gusses gearbeitet. Das hat aber auch mit dem Schwund beim Abkühlen und der damit einhergehenden Gefahr der Rißbildung zu tun.
    Beim Neuguß der Glocken für die Dresdner Frauenkirche kam es aber zu Mißtönen, weil das Dekor auf den Glocken zu dick war.

    Bei Eisen/Stahl bewirken Änderungen des Kohlenstoffanteils im Promillebereich bereits Änderungen in der Materialhärte, aber nicht für den Klang. Weiches Tiefziehblech klingt genauso wie legierter Edelstahl, nur - es läßt sich etwas angenehmer verarbeiten.

    Tatsache ist, daß bearbeitetes Bronzeblech (Kupfer und Zinn) einen fast identischen Klang mit Alpaka/ Neusilber (Kupfer, Zink und Nickel) hat und auch die Mischungsverhältnisse spielen für den Klang nicht die entscheidende Rolle. Ich höre jedenfalls kaum einen Unterschied und ich denke, ich habe, was das angeht, recht geübte Ohren.

    Kennst Du Johannes Oehlmann? Ich habe ihn als hoch sensiblen Gongspieler in Berlin kennengelernt. Er lebt inzwischen auch wo anders, aber er lehnte -zumindest damals- die "Blech"-Gongs ganz ab. Aber zu meinen sagte er, als er einen hörte: "Das ist kein Blech mehr." Das ist wohl 15 Jahre her.

    Und dann gab es noch einen Johannes (natürlich gibt's noch viele, aber dieser war mein geistiger Lehrer) und der sagte mal, als er Ende der 60ger Jahre anfing zu meditieren, gab es in Deutschland einen herrlichen geistigen Freiraum, aber dann kamen die Esoteriker und haben den ganzen Himmel bürokratisiert. (Den geistigen Freiraum hat er sich davon aber nicht nehmen lassen)

    Deshalb meine Frage: Wenn Ihr alle Klänge auf irgendwelche Planeten festgenagelt habt und alle Planeten auf irgendwelche Klänge, wo bleibt dann noch ein Raum für Weiterentwicklung?
    Werden dann schnell ein paar neue Planeten dazu erfunden oder lieber noch ein paar Metalle mehr in die Klangschalensuppe gekippt oder beides?
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  • #28
    Avatar von frank plate
    frank plate ist offline Administrator
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    AW: Alte oder antike Klangschalen - ausführliche Informationen

    Zitat Zitat von Kulturschmied Beitrag anzeigen

    Deshalb meine Frage: Wenn Ihr alle Klänge auf irgendwelche Planeten festgenagelt habt und alle Planeten auf irgendwelche Klänge, wo bleibt dann noch ein Raum für Weiterentwicklung?
    Wenn Du es in Bezug auf neue Töne siehst, ja. Ein Kunde von uns hat eine neue Frequenz gefunden, die ist nur genial, bezieht sich auf die Schwingung der menschlichen Zellwände


    Zitat Zitat von Kulturschmied Beitrag anzeigen
    oder lieber noch ein paar Metalle mehr in die Klangschalensuppe gekippt oder beides?
    Bringt eh kaum was, weil 95% der Menschen nicht so mit einer Klangschale umgehen können, dass sie die Klangwirkung richtig aus der Schale entlocken können.
    Und wer ne Klangschale nicht richtig anschlagen kann, kann auch die Feinheiten im Materialunterschied nicht herausspielen
    Klangmassage mehr unter www.klangmassage.de

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  • #29
    Avatar von feuervogel69
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    AW: Alte oder antike Klangschalen - ausführliche Informationen

    kulturschmied: um gleich mal "böse" zu antworten: wenn j.heimrath geschäftsführer der sona-gongs ist und andereseits dieses "schenk-prinzip" befürwortet, dürfte doch eigentlich so gar nichts dagegensprechen, sich von ihm mal ein paar gongs schenken zu lassen!

    bis jetzt sehr schöne ausführungen und hier mal ein dichter thread wo man auch noch mal nachschlagen kann (deine metall/klang-konstellationsexperimente z.b.)

    was ich nicht verstehe oder nachvollziehen kann, ist die abneigung gegen "blechgongs". man kann ja mit allem klang machen (blumentöpfe, ölfässer) und ich kann, wie schon gesagt, an den paistegongs klanglich überhaupt nix aussetzen, bzw. finde sie genial. auf der anderen seite ist klar, daß diese gongs für das symphonische orchester entwicklet wurden. also große tragfähigkeit, großer sound, viel rauschen-klangweitwurf sozusagen.
    das darf man nicht vergessen, wenn man im hinterkopf die gongs für so etwas wie persönliche arbeit verwenden will, oder auraarbeit etc..

    natürlich kommt man mit anderen gongkonstruktionen in andere sphären, bzw. kann andere eigenschaften ausloten. ich mag meine wuhans mit ihren "markigen" klang, aber im orchester wäre sie nicht so gut, da zu tonal.

    welche klangvision hast du denn für einen gong, bzw. kannst du beschreiben, was du mit deinen gongs psychoakustisch erreichen willst und wie du daraufhin die gongs angehst?

    im gegensatz zu solch-meiner ansicht nach(!) völlig irrationalen dingen wie hochgerechnete planetentöne, halte ich mich an z.b. solche dinge wie die wirkung von formanten (z.b. die vokale in der sprache). das hat auch in "esoterischen" kreisen (steiner, logenwesen etc.) eine lange tradition und gerade die wirkung von gongs scheint mit oft darauf zu beruhen, wie der klang durch die spektralverteilung bezüglich der formanten geformt wird.

    rauscht ein "U" auf, oder fängt ein "A" an zu strahlen, oder schiebt sich der sound gleich ins "I"? oder vermischen sich formanten...? genau was dies betrifft, ist man imho mit dickeren gongs (also keine blechgongs) besser in der lage das zu steuern, weil der grundton im verhältnis zur schwingungsfläche höher ist und damit engere frequenzbereiche abgestrahlt werden.

    evtl. hast du auch hier erfahrungswerte.


    frank: diese zellwandfrequenzgeschichten ist etwas völlig anderes als planetentöne. der körper regelt in der tat viel über schwingungen und man kann darüber auch direkt einfluß nehmen. das hat aber so gaaar nix mit deinen hypothetischen planetentönen zu tun. vogelgesang öffnet die zellwände der blätter z.b., also es gibt natürlich erstaunliche wechselwirkungen, aber ich wehre mich dagegen, daß alles in einen topf zu werfen. es ist und bleibt resonanzmäßig ein fakt und ein unterschied, daß mit steigendem abstand der oktave die "energieübertragung" immer weniger wird. solange die frequenzen 1 oder 2 oder 3 oktaven (nach unten von mir aus sogar 4 oder 5) auseinanderliegen, sind resonanzphänomene absolut natürlich und gegeben, nur die 35 oktaven (oder wieviel es auch waren) der planetenumläufe stehen auf einem völlig anderen blatt.

    lg

  • #30
    Avatar von Andreas H.
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    AW: Alte oder antike Klangschalen - ausführliche Informationen

    Zitat Zitat von feuervogel69 Beitrag anzeigen
    vogelgesang öffnet die zellwände der blätter ...
    Wer die Geschichte vom "Flügelschlag des Kolibris" noch nicht kennt, der möge mal auf diese Seite schauen (nach unten scrollen): Klangraum Hannover - Schwingung und Resonanz
    Dipl.-Soz.-päd./HP-Psych./Peter Hess-Klangtherapeut.
    Ausbilder in der Peter Hess-Klangmassage (Modul I+II)
    www.klangraum-hannover.de

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