AW: Schalenwahl bei der KM
Hallo Thomas,
ich finde, dass das Einbringen einer abgelehnten Schale im Einzelfall sinnvoll sein kann, sofern damit keine Entmündigung des Klienten einhergeht.
Damit meine ich, dass solches Vorgehen im Nachgespräch besprochen werden muss. Darin können die Gründe dieses Vorgehens dargelegt werden. Allerdings sollte der Behandler dann auch mit einer evtl. Verärgerung des Klienten umgehen können und diese Reaktion anerkennen.
Ich als Klient könnte mit vielem umgehen, nur nicht, wenn ich nicht ernst genommen werde.
Das sind meine momentanen Gedanken zu diesem interessanten Thema.
LG Eva
AW: Schalenwahl bei der KM
Zitat:
Zitat von
tclotz Kann ein "aufdrücken" einer nicht gewollten Schale evtl. sogar kontraproduktive Auswirkungen haben?[/I]
Ganz klar: Ja!
Wenn sich etwas im System eines Menschen gegen etwas wehrt, hat es einen guten Grund dafür. Du weißt nicht, was Du auslöst, wenn Du diese Grenze ungefragt - und gegen den erklärten Willen des Klienten - überschreitest.
Man kann vielleicht - je nach Einzelfall - bestimmte Elemente oder Schalen immer mal wieder anbieten, aber jeder Mensch hat sein eigenes Tempo und Ziel sich zu entwickeln und das gilt es zu respektieren.
Andreas
AW: Schalenwahl bei der KM
Zitat:
Damit meine ich, dass solches Vorgehen im Nachgespräch besprochen werden muss. Darin können die Gründe dieses Vorgehens dargelegt werden.
Der Klient wird sich unter anderem fragen:
- Warum fragt mich der Therapeut erst vorher, wenn er ja doch macht, was er will
- Ich lehne etwas ab, und der Therapeut macht das doch ? Wo werde ich da denn ernst genommen und respektiert ?
- Wenn der sowieso macht, was er will, bin ich in guten Händen ?
Das ist genauso - überspitztes Beispiel - wenn der Patient die Heparinspritze nach OP ablehnt und doch bekommt, ohne die Chance zu haben "Nein" zu sagen, weil die Schwester im Übereifer nicht auf ihn eingeht. So, nun wird jeder sagen "Stop, mal das ist ja sogar Körperverletzung.". Aber angenommen, man löst etwas aus, was nicht sein sollte, ist das dann nicht auch eine gewisse Art der "Körperverletzung" ? Wie gesagt, ich habe es ganz bewusst überspitzt ausgedrückt.
Es ist nicht nur respektlos, sondern auch unverschämt, den Willen des Menschen, der sich vertrauensvoll in unsere Hände begeben hat, zu übergehen.
Man muß sich dann also nicht wundern, wenn der Klient / Patient dann nicht mehr in die Praxis kommt. Ich würde das übrigens auch nicht tun.
Zitat:
Wenn sich etwas im System eines Menschen gegen etwas wehrt, hat es einen guten Grund dafür. Du weißt nicht, was Du auslöst, wenn Du diese Grenze ungefragt - und gegen den erklärten Willen des Klienten - überschreitest.
Das sehe ich auch so.
Zitat:
Man kann vielleicht - je nach Einzelfall - bestimmte Elemente oder Schalen immer mal wieder anbieten, aber jeder Mensch hat sein eigenes Tempo und Ziel sich zu entwickeln und das gilt es zu respektieren.
Das wäre auch in meinen Augen der "richtige" Weg. Wer weiß, vielleicht entwickelt sich der Klang, der zuvor abgelehnten Klangschale sogar zur "Lieblingsschale". Möglich ist im Grunde genommen alles.