Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit den physikalischen Wirkmechanismen von Klangschalen.
Ich muss gestehen, dass ich nicht wirklich ein Physik-As bin sondern mich sehr schwer tue...
Derzeit ist die Überlegung, ob die reine umlaufende Schwingung maßgeblich für die Wirkung der Klangschale in der Therapie verantwortlich ist.
Je kräftiger der Anschlag, desto stärker die Vibration, der Tatsache zur Folge, dass es bei zu festem Anschlag (starker Erregung) dauert, bis die Schwingung linear gewoden ist, wäre dann zu folgern, dass die Heftigkeit der spürbaren Vibration keinerlei Hinweis auf die Wirkung gibt.
Also wie muss dann der optimale Anschlag sein und wie "messe" ich diesen als Therapeut?
Bisher mache ich das nach Gefühl/Erfahrung und es funktioniert auch sehr gut, aber ich verstehe Dinge auch gerne wissenschaftlich, wenn machbar...
Außerdem ist mir ein zweiter Aspekt wichtig, ich habe (aufgrund unserer Praxisbesonderheit) einige gehörlose Patienten, die sehr gut auf Klang ansprechen. Hierbei greift ja dann nur der mechanische Anteil (Vibrationen) und weniger der Einfluss der Obertöne über das Ohr.
Völlig unwissenschaftlich bekomme ich Rückmeldungen wie :
auf der körperlichen Ebene:
ich spüre, wie der Klang sich ausbreitet (als wenn man einen Stein ins Wasser wirft)
es kribbelt angenehm
es wird warm
auf der mentalen Ebene:
der Patient schläft ein (Entspannung)
Emotionalität verstärkt sich (teilweise Entladungen Tränen fliessen)
Die gehörlosen Patienten fühlen sichsehr entspannt anschließend, es sind aber bisher keine stärkeren emotionalen Veränderungen (wie bei Hörenden) beobachtet, Weinen als Entladung beispielsweise etc.
Das beim Fehlen eines Sinnes, andere Sinne häufig verstärkter ausgeprägt sind, ist ja landläufig bekannt, dass es dazu inzwischen bestätigt ist, dass bei gehörlosen der auditive Cortex Vibrationsempfinden übernimmt, wuste ich so dezidiert noch nicht. Das erklärt aber, das extrem gute Ansprechen auf die Klangtherapie!
(Arbeiten von Claus Bang)
hier ein Link Evelyn Glennie in Canada Evelyn Glennie ist seit dem12. Lebensjahr ertaubt und eine virtuose Musikerin. (Das hat jetzt nur am Rande mit dem Thema zu tun, aber zeigt das gute Vibrationsempfinden und ist einfach schön
Wenn Patienten sich in irgendeiner Weise unwohl fühlen oder gar Schmerzen verspüren, mache ich als Therapeutin definitiv etwas falsch!
Achtsamkeit ist hier sehr wichtig.
Also ich freue mich auf eure Erfahrungen zu diesem Thema.
Wer von euch hat schon mit gehörlosen Patienten/Klienten/Kunden gearbeitet?
Wer hat noch Anmerkungen zur Physik der Klangschale für mich?
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