Hallo ihr Lieben!
den "alten Hasen" erzähle ich jetzt bestimmt nichts neues, aber vielleicht lesen ja auch ein paar "Frischlinge" mit, denen meine Erfahrungen heute helfen Hemmungen abzubauen. Aber von vorn: Ich arbeite an einer integrativen Schule, die direkt an einem Kurpark liegt. Heute war bei uns herrlichstes Wetter und unsere Entspannungsstunde stand an. Da reifte in mir der Gedanke mit den Kindern in den besagten Park zu gehen. Zuerst hatte ich Sorge, dass die Kinder in der Öffentlichkeit eventuell gehemmt sein könnten aber die sonne lockte zu sehr. Aufhören kann man schließlich immer noch. Zudem wäre es einer Strafe gleich gekommen, die Kinder drinnen zu halten. also packte ich mein Köfferchen mit Instrumenten (2Klangschalen, Zimbeln, Schellenkranz, Glockenkranz,Rohr-Trommeln und einem dieser Holz-Frösche,deren Name ich immer vergesse )
2 Jungs wollten lieber Fußball spielen (wer mag es ihnen verdenken) aber 2 Jungs (9) und 2 Mädchen (7) kamen mit. Nach einem kleinen Auflocker- Spiel (Pferderennen) habe ich dann in gewohnter Manier mein Köfferchen geöffnet.
Erst probierten die Kinder die Instrumente ein wenig aus und dann verkrümelten wir uns in eine ruhigere Ecke und begannen zu Spielen.
ein Kind setzte sich in die Mitte mit verbundenen Augen. Jeder der anderen hatte ein Instrument einer davon eine Klangschale und wir umkreisten den in der Mitte während wir die Instrumente spielten. auf mein Kommando blieben wir stehen und der in der Mitte versuchte zu erlauschen wo sie Klangschale ist. (Hört sich leichter an als es ist) Die Kinder hatten einen heiden Spaß. Da bemerkte ich, wie sich eine Gruppe Rentner näherte. mal vorsichtig gesagt: sehr skeptisch.(Unschönes Zitat: Das sind Behinderte, die machen bestimmt Therapie) aber die Kinder bemerkten nichts, oder ließen sich nicht beirren. Ich lies es auch unkommentiert. Dann haben sich die Kinder zu Pärchen gefunden und je einer bekam die Augen verbunden. Der jeweils andere "Sehende" hatte nun die verantwortungsvolle Aufgabe den "Blinden" nur mit Klang durch den Park zu führen. nach einer weile wurde getauscht. Es hörte sich wunderbar an. die beiden Schalen erfüllten den Park mit wunderschönen Klängen. wir spielten mehrere Runden, wobei die Kinder auch bemerkten, dass die Schalen sich nicht überall gleich anhörten. Sprechen durften sie nicht. Nur durch intensiveres Anschlagen auf ein Hindernis oder einen Richtungswechsel hinweisen. Anfassen durften sie sich auch nicht und doch meisterten sie ganz in Ruhe ohne Hektik oder Gekicher einen "Fast-Zusammenprall". Als wir uns zu unserer Abschlussrunde zusammenfanden, bemerkten wir, dass die Rentner sich ganz in der Nähe mit geschlossenen Augen hingesetzt hatten und lauschten. Eine der Damen seufzte und meinte:"Schade das war so schön!" Die Kinder waren stolz. Das Anschließende Spielen auf dem Spielplatz war entspannt wie noch nie. Bitte versteht mich nicht falsch. Die Kinder kletterten, rutschten, lachten aber nicht wild und hektisch, sondern einfach mit Freude an ihrem Tun. Wer viel mit Kindern zu tun hat wird mich verstehen. Es war einfach nur toll. Auf dem Rückweg haben wir beschlossen, dass der Kurs nicht mehr wie letztes Jahr bei schönem Wetter ausfällt, sondern wir öfter in den Park gehen. Übrigens: die Fußballer möchten nächstes mal doch lieber mit kommen.
So das war mein Roman für heute. Ich hoffe der ein oder andere konnte vielleicht eine Anregung finden.
Alles liebe
Daniela
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